Nitrit und Nitrat in Wurst und Schinken

Der Gehalt an Nitrit und Nitrat in Wurst ist in der Regel nicht gesundheitsschädlich, und es gibt verschiedene Gründe dafür, die im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Verzehr von Wurstprodukten stehen:

Zum einen trägt die Umrötung und der Abbau von Nitrat zu Nitrit zur Sicherheit der Produkte bei: Bei der Herstellung von Wurstprodukten wird oft Natriumnitrit, Natriumnitrat oder Kaliumnitrat als Konservierungsmittel und Farbstabilisator verwendet. Während der sogenannten Umrötung oder bei gereiften Produkten während des Reifungsprozesses, insbesondere bei lang gereiften Produkten wie Mettwurst, Salami und Schinken, findet eine besonders intensive Umrötung statt. Dabei wird das Nitrat zu Nitrit umgewandelt, was den Prozess des Fleischreifens unterstützt. Das Nitrit, ob direkt zugesetzt oder aus dem Nitrat gebildet, wird später im Produkt größtenteils zu Nitrogenoxid (NO) abgebaut. Dieser Abbau ist ein wichtiger Faktor, der dazu beiträgt, den Nitritgehalt in der endgültigen Wurst zu reduzieren.

Zu Beginn der Produktion wird der Gehalt an Nitrit im Produkt stark begrenzt: Die Menge an Nitrit, die in Wurstprodukten verwendet wird, ist gesetzlich reguliert und auf ein bestimmtes Maß begrenzt. Diese Regulierungen stellen sicher, dass der Nitritgehalt in Wurstprodukten auf einem sicheren Niveau bleibt und gesundheitliche Risiken vermieden werden. Das verwendete Nitrit ist auf dem freien Markt, auch im Großhandel oder bei Zulieferern der Industrie oder des Handwerks, gar nicht frei käuflich. Stattdessen müssen die Hersteller von Wurst und Schinken auf sogenanntes Nitritpökelsalt (Fachlich: „NPS“) zurückgreifen. Da sich Wurst und Schinken natürlicherweise nur mit bestimmten Mengen an Salz überhaupt salzen lassen, da sie bei Überdosierung versalzen schmecken würden, ist auf diesem Wege die Zugabe von Nitrit stark und sicher limitiert,

Zu Beachten ist, dass Nitrit als Konservierungsmittel dient: Nitrit dient nicht nur der Reifung und Umrötung von Fleisch, sondern auch als Konservierungsmittel, das das Wachstum von schädlichen Bakterien wie Clostridium botulinum hemmt. Dies trägt dazu bei, die Sicherheit der Wurstprodukte zu gewährleisten und verlängert ihre Haltbarkeit.

Im Vergleich dazu enthalten einige Lebensmittel wie Salat und Gemüse ebenfalls Nitrat, jedoch oft in wesentlich höheren Konzentrationen als in Wurstprodukten. Dies wird von Verbrauchern meist übersehen. Bei einem Vergleich von Wurstwaren und Schinken mit anderen Lebensmittel, insbesondere natürlichem Ursprungs, ist wichtig zu beachten, dass der Nitratgehalt in Wurstprodukten im Laufe der Umrötung und Reifung reduziert wird, was die Gesamtaufnahme von Nitrit und Nitrat aus diesen Lebensmitteln im Vergleich zu anderen Quellen wie Salat und Gemüse sehr begrenzt.

Während der Konsum von Salat und Gemüse einen wichtigen Beitrag zu einer ausgewogenen Ernährung leistet und eine Vielzahl von Nährstoffen und Ballaststoffen liefert, ist es wichtig, nicht in eine unverhältnismäßige Betrachtung der Vor- oder Nachteile von bestimmten Lebensmitteln zu verfallen. Die Ernährung sollte insgesamt vielfältig sein und verschiedene Lebensmittelgruppen umfassen, um die Bedürfnisse des Körpers zu erfüllen.

Insgesamt ist der durchschnittliche Konsum von Wurstprodukten in Verbindung mit einer ausgewogenen Ernährung unbedenklich. Es ist jedoch ratsam, die empfohlenen Höchstgrenzen für den Verzehr von Nitrit- und Nitrathaltigen Lebensmitteln einzuhalten, um eine übermäßige Aufnahme zu vermeiden und die Gesundheit zu schützen. Dazu muss aber insbesondere der Verzehr von Salat und Gemüse beobachtet werden. Wurst und Schinken spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Nitrosamine

Nitrosamine kommen in vielen Lebensmitteln in sehr geringen Mengen vor und in den meisten Fällen stellen sie kein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Dennoch ist es sinnvoll, bewusstere Zubereitungsmethoden zu wählen, um das Risiko zu minimieren.

Nitrosamine beim Grillen und Braten vermeiden

Die Bildung von Nitrosaminen beim Braten und Grillen kann durch bestimmte Maßnahmen reduziert oder vermieden werden. Nitrosamine sind potenziell schädliche Verbindungen, die aus der Reaktion von Nitriten (die oft in Fleischprodukten vorhanden sind) mit Aminen (aus Proteinquellen) bei hohen Temperaturen entstehen. Hier sind einige Schritte, die Sie ergreifen können, um die Bildung von Nitrosaminen zu minimieren:

Verwenden Sie magere Fleischsorten: Fette Fleischsorten können mehr Aminosäuren enthalten, die bei der Bildung von Nitrosaminen beteiligt sein können. Daher ist es ratsam, mageres Fleisch zu wählen, um das Risiko zu reduzieren.

Marinieren Sie das Fleisch: Die Verwendung von Marinaden, die Zitrusfrüchte, Essig oder andere säurehaltige Zutaten enthalten, kann dazu beitragen, die Bildung von Nitrosaminen zu hemmen. Die Säuren können die Reaktion zwischen Nitriten und Aminen verhindern oder verlangsamen.

Vermeiden Sie übermäßiges Grillen oder Braten: Übermäßiges Braten oder Grillen bei sehr hohen Temperaturen kann die Bildung von Nitrosaminen begünstigen. Versuchen Sie, das Fleisch nicht zu stark zu bräunen oder zu verkohlen.

Fügen Sie antioxidative Kräuter und Gewürze hinzu: Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Gewürze wie Kurkuma enthalten natürliche Antioxidantien, die die Bildung von Nitrosaminen reduzieren können. Sie können diese Zutaten in Marinaden oder beim Würzen des Fleisches verwenden.

Verwenden Sie Zusatzstoffe: In einigen Ländern werden Lebensmittelzusatzstoffe wie Ascorbinsäure (Vitamin C) und Natriumerythorbat als Nitritersatzstoffe in Fleischprodukten eingesetzt. Diese Zusatzstoffe können die Bildung von Nitrosaminen reduzieren.

Reduzieren Sie den Nitritgehalt: Hersteller von Fleischprodukten arbeiten daran, den Gehalt an Nitriten in ihren Produkten zu reduzieren. Sie können nach Produkten suchen, die weniger Nitritenthalten, oder nach solchen, die Nitritersatzstoffe verwenden.

Kombinieren Sie Fleisch mit Gemüse: Durch das Hinzufügen von Gemüse zum Grillen oder Braten können Sie nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch die Menge an Fleisch reduzieren, was die potenzielle Bildung von Nitrosaminen verringern kann.

Verwenden Sie andere Zubereitungsmethoden: Alternativ zum Grillen und Braten können Sie Fleisch auch dünsten, kochen oder schmoren. Diese Methoden haben tendenziell eine geringere Neigung zur Bildung von Nitrosaminen.

Ersatzstoffe

Alternative Methoden zur Herstellung von Wurstwaren ohne Nitrit und Nitrat sind möglich, werden manchmal bei Bio-Produkten angewendet, haben jedoch einige Herausforderungen und mögliche Nachteile. Die Auswahl der Methode hängt von den Präferenzen der Verbraucher, den gewünschten Eigenschaften des Endprodukts und den regulatorischen Anforderungen ab. Es ist wichtig, dass Hersteller sicherstellen, dass ihre Produkte sicher sind und die Qualitätsstandards erfüllen, unabhängig von den verwendeten Methoden.

1. Verwendung von Nitritsalzalternativen:

Vorteile:

Reduziert das Risiko der Nitrosaminbildung, da keine Nitrate oder Nitrite verwendet werden.

Weniger Einschränkungen für Menschen, die empfindlich auf Nitrate oder Nitrite reagieren.

Nachteile:

Kürzere Haltbarkeit: Wurstwaren ohne Nitrit/Nitrat haben tendenziell eine kürzere Haltbarkeit.

Möglicher Geschmacksverlust: Der charakteristische Geschmack und die Farbe von Wurstwaren können beeinträchtigt sein.

Begrenzter Schutz gegen Botulismus: Nitrite werden auch als Konservierungsmittel verwendet, um das Wachstum von Clostridium botulinum zu hemmen. Nitratfreie Wurstwaren haben diesen Schutz möglicherweise nicht.

2. Verwendung von natürlichen Nitratquellen:

Vorteile:

Verwendung von natürlichen Quellen wie Sellerie- oder Rote-Bete-Saft, die Nitrate enthalten.

Reduziert die Bildung von Nitrosaminen und bietet eine gewisse Haltbarkeit.

Nachteile:

Das Risiko der Nitrosaminbildung besteht immer noch, wenn auch in geringerem Maße.

Die Menge an zugesetztem Nitrat aus natürlichen Quellen kann schwer zu kontrollieren sein.

Einige Menschen können auf natürliche Nitrate empfindlich reagieren.

3. Verwendung von Nitritersatzstoffen:

Vorteile:

Die Verwendung von Verbindungen wie Ascorbinsäure (Vitamin C) oder Natriumerythorbat kann die Bildung von Nitrosaminen hemmen.

Ermöglicht eine gewisse Haltbarkeit und bewahrt den Geschmack und die Farbe von Wurstwaren.

Nachteile:

Erhöhte Abhängigkeit von Zusatzstoffen: Die Verwendung von Ersatzstoffen erfordert eine sorgfältige Formulierung und Dosierung.

Kann teurer sein: Die Verwendung von Ersatzstoffen kann die Produktionskosten erhöhen